Donnerstag, 17. Juli 2008

Der agile Mentor - Planning Meeting Sprint 1

Im Anschluss an die Retrospective von Sprint Zero kam der eigentlich wichtige Teil, zumindest für mich. Mein nächstes Ziel war es, eine Aufwandschätzung vom Team zu bekommen, um einen Sprint planen zu können. Damit das gesamte Team hinter diesem Ziel steht, habe ich eine List angewandt: Wir haben geschaut, was im Sprint Zero realisiert werden konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden keine User Stories verwendet, also haben wir die abgeschlossenen Arbeitspakete im Plannungstool einfach mal zusammengezählt: 21 von 26, nicht schlecht! Oder doch?

Also fragte ich,
  • ob dass ein gutes Ergebnis sei? - konnte man nicht richtig beanworten, wahrscheinlich schon
  • hatte man sich über-committed? - konnte man nicht richtig beantworten, eher nicht - es sind ja ständig neue Dinge dazu gekommen
  • wieviel Aufwand steht hinter 21? - konnte man nicht beantworten
  • warum wurde 26 nicht erreicht? - ja, man hätte noch viele Dinge gemacht, die man da nicht sehen könne
  • wo stehe man denn im Hinblick auf den Endtermin - konnte man nicht beantworten, eher so ein Bauchgefühl
Viel Verwirrung - und ich kam mir vor wie ein Lehrer vor seiner 8.Schulklasse, der eben verkündet hat, dass man auf der Klassenfahrt kein Alkohol trinken darf, toll!
Was soll denn das? Wo führt das hin? Warum müssen wir das tun?

Ratlosigkeit! Nach ein paar Sekunden Schweigen habe ich vorgeschlagen, dass wir die kommenden zwei Wochen planen (hatten wir bei Sprint Zero nicht gemacht). Wir wollen uns gemeinsam ein Ziel setzten und dieses erreichen und - viel wichtiger - wir wollen wissen, was wir in zwei Wochen erreichen KÖNNEN

Wir befragten das Plannungstool - was gibts überhaupt noch zu tun?

Schnell wurde festgestellt, dass man im Planungstool Tasks, Issues, Bugs, Packages, Components, SubTask u.v.m. auf gleicher Ebenen behandelt und viele Zusammenhänge, z.B SubTask --> Tasks --> Components bestehen. Ausserdem fehlte die Aufwandschätzung pro Arbeitspaket, unabhängig von der Granularität. Von meinem Standpunkt aus sah das alles unübersichtlich aus. Ich konnte mir absolut kein Bild darüber machen, was noch getan werden musste und wie Arbeitspakete zusammen hingen- keine Ahnung, und ich war nicht allein! Also beschloss man, schnell ein paar Arbeitspakete zu eleminieren und zusammenzufassen - eben aufräumen.

Ich beobachtet das Geschehen und so langsam wurde mir klar, dass das Plannungstool eher ein Gedächtnisstütze jedes Einzelnen war. Alles, was einem so eingefallen ist bei er Bearbeitung von Issues, wurde als Task, SubTask, Component, Issue oder was auch immer hinuzugefügt. Damit änderte sich die Menge und Inhalt der Informationen im Tool quasi stündlich. Das Plannungstool diente der Dokumentation.

Planung? Auf dieser Basis unmöglich!

Nach der Bereinigung verständigte man sich auf eine Entität für planbare Arbeitspakete im Plannungstool - Task. Components, SubTasks, Issues und alles andere sind Dokumentation, Tasks sind Arbeitspakete, planbare Arbeitspakete.

Ok, ich gab dem Team die Aufgabe, für die nächsten Tasks die Aufwände zu schätzen. Was die nächsten Tasks sind, sollte das Team selbst entscheiden. Ich beschäftigte mich damit, die verfügbaren Ressoucen abzuklären.

Am Ende beschloss das Team Arbeit für 184h anzunehmen.

Zürück zur: Retrospective Sprint Zero
Weiter zur: Retrospective Sprint 1

Keine Kommentare: