Sonntag, 22. Juni 2008

Blitzumfrage: Scrum-Trainingsbedarf

Vor ein paar Wochen habe ich auf meinem Blog eine Umfrage zum Thema Scrum Ausbildung gestartet. Da ich in der Schweiz wohne, trotzdem aber lieber auf English schreibe, ist die Thema Sprache interessant. Konkret: wie wichtig ist es, dass Scrum-Ausbildung auf Deutsch angeboten wird? Sind die Bedürfnisse bei deutschsprachigen Firmen ähnlich, oder hat die englisch sprächende Welt diese Umfrage dominiert?

Also habe jp gebeten, die Umfrage zu wiederholen - was eine Gegenaufforderung produziert hat — und hier sind wir ;-)

Vorher hatte ich eine Blitzumfrage zum Nokia Test durchgeführt, die gezeigt hat, dass viele Firmen eigentlich gar kein Scrum machen (und das, obwohl die Mehrheit der Teilnehmer über die 'scrumdevelopment'-Gruppe davon erfahren haben!). Und so hat sich die Frage gestellt, wie Firmen ihren Scrum Ausbildungsbedarf einschätzen.

Zurzeit wird die Scrum Ausbildung als ein Art Zunft organisiert. Der erste Schritt ist dabei, Certified Scrummaster (CSM) zu werden. Das ist die Grundlage für alle weiteren Stufen, das wichtigste ist allerdings der Certified Scrum Trainer (CST). CSTs dürfen wiederum neuen CSMs ausbilden. Zurzeit gibt es etwa 25'000 CSTs, allerdings nur 54 CSMs. Bis vor kurzem musste man bereits 5 Jahre CSM sein, bevor man sich als CST bewerben durfte.

Das Kern der Scrum Ausbildung in der CSM Kurs. Dabei bieten die meisten CSTs zusätzliche Kurse für besondere Nischen. So weit ich weiss, gibt es nur 4 deutschsprachige CST's, Boris Gloger, Andreas Schliep, Joseph Pelrine und Roman Pichler, auch wenn nicht alle ihre öffentlichen Kurse auf Deutsch durchgeführt werden.

Also stellt es sich die Frage, ob dieser Angebot dem Bedarf gerecht ist. Was braucht Ihre Firma für Scrum Ausbildung?

Unten habe ich eine Liste von Möglichkeiten zusammengestellt, die hoffentlich dem Bedarf in den deutschsprachigen Ländern gerecht wird. Bitte in der Umfrage oben rechts alles ankreuzen, was zutrifft:

Zu meinem Ausbildungsbedarf, bzw zu den Bedarf meiner Firma gehören:
  • Zertifizierte Scrum Ausbildung (CSM)
  • günstigere, nicht zertifizierte Training
  • Starthilfe Workshops
  • Workshops für Fortgeschrittene
  • Agile Schätzung und Planung
  • Agile Vertragswerke
  • Lean Strategie-Workshops
  • XP (SW Engineering)
  • Offene Kurse
  • Firmen-Kurse
  • Web-basierte Ausbildung (Webinars)
  • Podcasts
  • Kurse auf English
  • Kurse auf Deutsch
  • Kurse auf Französisch
  • Kurse in anderen Sprachen
  • Englisch wäre akzeptabel
  • Englisch ist nicht akzeptable
  • Kein Bedarf an Training
  • anderes
  • Weiss nicht/ist egal
Zum Datenschutz: obwohl ich an die Ergebnisse nicht uninteressiert bin, die Umfrage-Software von Blogger.com sammelt keine persönliche Informationen (oder falls doch, mir sagen sie nichts). Also werde ich mit niemandem Aufgrund der Stimmabgabe kontaktieren (es sei denn, Sie nehmen aktiv Kontakt mit mir auf).

Die Ergebnisse (samt Vergleich mit der englischen Ausgabe) werde ich hier zusammenfassen, nachdem die Umfrage abgeschlossen ist.

4 Kommentare:

Daniel Schlegel hat gesagt…

Meiner Meinung nach besteht sicherlich Bedarf an SCRUM in der deutschsprachigen Welt. Viele Firmen wissen noch gar nicht, dass sie Bedarf hätten bzw. setzen sie es nicht richtig oder am falschen Ort ein.
Ob die Kurse nun in Deutsch oder Englisch abgehalten werden steht dabei wohl an 2. Stelle. Die Mehrheit der potentiellen CSM's und CST's haben eine fundierte Ausbildung hinter sich und verstehen aus diesem Grund wahrscheinlich auch Englisch. Ich würde es sogar begrüssen, eine Englische Ausbildung zu besuchen.
GOOD SCRUM!

Anonym hat gesagt…

Ich versteh nicht warum die Leut für alles immer Schulungen wollen. Man kann sich immer auch alleine in ein Thema einarbeiten und es erfolgreich umsetzen. Scrum wird dann in der Praxis sowieso immer wieder angepasst. Bei einer Firma wo ich mal das Programmierer war wurden virtual people eingeführt weil wir hin und wieder doch 200% bis 400% commitment hatten. Und für die Zeitabschätzung wurde eine fast geheime Wahl eingeführt weil sich sonst die juniors immer nach den seniors richten.

Bedarf ist auf jeden Fall vorhanden, Wissen darüber leider nicht, das hab ich letztes festgestellt als ich am BarCamp Salzburg einen Vortrag über Scrum hielt.

jp hat gesagt…

Hallo Thomas, ich wuerde sagen, dass Du mit den Aussagen "Bei einer Firma wo ich mal das Programmierer war wurden virtual people eingeführt weil wir hin und wieder doch 200% bis 400% commitment hatten" und "Und für die Zeitabschätzung wurde eine fast geheime Wahl eingeführt weil sich sonst die juniors immer nach den seniors richten." beantwortest Du selbst die Frage "Ich versteh nicht warum die Leut für alles immer Schulungen wollen ...".

In den Zertifizierungen lernt man, was es bedeutet agil nach Scrum zu arbeiten. Darüber hinaus erfährt man sehr viel praktisches Wissen von Personen, die Scrum "erlebt" haben. Meiner Meinung nach reicht es nicht ein Buch zu lesen. Scrum muss man MACHEN, LEBEN.

Was meinst Du?

jp

Peter hat gesagt…

Hi Thomas,

Du hast schon Recht, es ist möglich, Scrum oder sonst was zu lernen, in dem man nur Bücher liest. Aber...

Ich hatte nur Bucherfahrung, als ich mein ersten Scrumprojekt vorgeschlagen habe. Wir haben den Auftrag auch nicht gewonnen, z.T. weil Erfahrunen mit Scrum gefehlt hatten.

Mein erstes Projekt mit Scrum war ein grosses und auch ein Brennherd. Heute wuerde vieles anders machen, aber ich, das Team und das Projekt kammen durch.

Nicht destotrotz sind Schulungen und auch Coaching wertvoll, weil...

1. Leute lernen unterschiedlich. Manchen lernen gut von Bücher, andere nehmen besser über den verbalen Weg auf.

2. Lernmethoden sind komplementar. Die meisten Leute errinern sich besser an das was sie gehört haben, als das was sie gelesen haben, und wiederum besser an das was sie gemacht haben (v.a. wenn es Spass macht!) als das was sie gehört haben. Die Kombination ist noch effektiver. Also Scrum Schulungen, auch die, die ich gebe, legen viel Wert auf das Er-lebte beim lernen.

3. Die Informationsaustausch zwischen Lehrer und Teilnehmer (auch Teilnehmer unter sich) ist wiederum von immenser Bedeutung. Jeder hat seine eigene Erfahrungen gemacht und man lernt von einander gegenseitig, nicht nur vom Lehrer.

Ich habe an 2 CSM Kursen teilgenommen, einmal für die CSM-Zertifizierung und einmal als Vertreter der Gastgeberfirma. Bei beiden habe ich viel dazu gelernt, auch wenn ich schon die wichtigste Bücher schon gelesen hatte und ein Grossprojekt und mehre Kleinprojekte damit abgewickelt hatte.

Also welche Weg soll man nehmen, autodiktatisch oder Schulungen? Eigentlich ein falschen entweder oder, da selber lernen schliesst eine Schulung nicht aus. Man kann dabei viel profitieren, aber wenn man nicht will, kann man seine Erfahrungen auf anderen Wegen sammeln.