Dienstag, 23. September 2008

69er - Projektende

Heute, nach nunmehr 4 Sprints à 2 Wochen ist das 69er Projekt zu Ende.

In Ruby gibt ein Prinzip: DRY - Don't repeat yourselves - und gemäss DRY möchte ich die Dokumentation vom 69er Projekt hiermit beenden, ich würde mich nur wiederholen. Trotzdem möchte ich noch ein Resümee ziehen und ein paar Zahlen zeigen, z.B. das Product Burndown Chart:

Im 69er Projekt wurden total 88 Story Points realisiert, im Schnitt 22 Story Points pro Sprint. Geplant war zu Beginn eine Velocity von 20 SP's pro Sprint. Das Team hat geliefert - das Backlog ist leer und wir haben noch ca. 20% Budget.

Heute, am Demo Day von Sprint 4 löst sich das Team auf, die Entwicklungen sind eigentlich abgeschlossen. Der Product Owner war anwesend und letztendlich haben wir heute ein Abnahme gemacht. Es wurden noch ein paar Dinge aufgenommen, die nachgebessert werden sollten ... Klingt nach einem neuen Sprint? Hm.

Bislang habe ich im Projekt ein bischen die Kappe des Scrum Masters aufgehabt und das Team "geführt", sobald man vom agilen Vorgehen abgekommen war. Mühsam, aber unter dem Strich sehr wichtig. Da ich bisher davon überzeugt war, dass neben mir auch andere im Team den agilen Prozess verinnerlicht haben und durchaus gewillt sind, so zu arbeiten, habe ich mich heute in der Retrospective als "Moderator" zurückgehalten und das Team machen lassen.

Kurz gesagt: ich war entäuscht. Niemand hat die Funktionalität gezeigt, die im Sprint 4 entwickelt wurde. Stattdessen war "hm, was haben wir denn alles so gemacht" rum-geklicke angesagt. Viel unötige Diskussionen, Fragen zur Spezifikation und Feedback bzw. Änderungswünsche. Darüber hinaus wurde keine Retrospective gemacht.
Die anstehenden Arbeiten wurden nicht genauer besprochen, in Tasks zerlegt, geschätzt, priorisiert - eben all das, was wir nunmehr 3 Sprints durchgezogen haben. Ich hätte erwartet, dass man eine Sprint 5 Planung macht und dem agilem Vorgehen weiter folgt. Naja.

Da kommt mir die einleitender Aussage von der Projektleitung zu Beginn des Projektes in den Sinn - sie ist zieht sich durch das gesamte Projekt:
"Wie ihr das macht, ist egal. Es muss am Ende nur funktionieren."

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Danke für die Einblicke! Wirklich interessant, insbesondere, wenn man sich dem Thema SCRUM bisher nur theoretisch genähert hat.

Eine kleine Empfehlung meinerseits: http://www.amazon.de/Geschichten-vom-Scrum-Sprints-Retrospektiven/dp/3898646408

Viel abstrakter, aber wunderbar zu lesen und voller Erfahrungswerte.