Montag, 19. Oktober 2009

Pay Per Use

Im letzten Beitrag habe ich die derzeitigen Marktgegebenheiten erläutert und das Geschäftsmodell kurz angerissen. An dieser Stelle sei erwähnt, dass neben der Software eine komplett neue Hardware entwickelt wird, ein digitales Endoscop - EOSCOPE. Wie in der Medizintechnik so üblich wurde die Idee mit vielen Patenten geschützt und über Partner und eigenen Mitteln finanziert. Ich nenn' das mal StartUp.

Quasi mit leeren Taschen stand mein Schulfreund dann vor mir und fragte mich:
Was kostet dass, wenn man so eine Anwendung baut?
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich meiner Wahrnehmung nach nicht als Software Entwickler angesprochen, sondern eher als guter Zuhörer, als Partei zum challangen der Idee und Vision, als Berater - wie auch immer. Es war recht abstrakt, wenig greifbar und hatte irgend wie auch nichts mit mir zu tun. Als er danach fragte, ob ich ihm helfen könnte und wie ich mir eine Bezahlung vorstellte, änderte sich alles.

Wie einen Schalter, den man umlegt - ich wusste wie es geht, wie man vorgeht, welche Schritte man macht, in welcher Reihenfolge, wie es funktionieren wird und wann es nicht funktioniert. Ich hatte für jede Frage eine Antwort, ausser was es kostet und wie lange ich brauchen werde.

Mein Schulfreund, leicht irritiert, meinte, dass kann doch nicht so viel Arbeit sei, er stelle sich das recht einfach vor. Mein Gedanke war, und ich erinnere mich recht gut daran: Kein fixer Scope und keine fixe Zeitvorgaben - Aufwandschätzung unmöglich.

Wie im Vaakuum kam ich mir vor, als ich meinem Schulfreund versuchte zu erklären, dass Software Entwicklung nicht auf ein paar netten Gesprächen basieren kann. Man müsse schon etwas mehr in der Hand haben. Ausserdem kann das schnell recht teuer werden, den Standartsoftware kommt wohl nicht in Frage ;-)

Nach einer Weile und etwas mehr Verständnis für meine Situation kam er mit einem recht attraktiven Model. Letztendlich ist die Investitionssumme für die Software nicht wichtig. Wichtig ist, dass sie ein integraler Bestandteil der Pay Per Use Philosophie ist das man auch über Beteiligungen regeln kann. Pssst .....

Viel mehr möchte ich hierzu nicht erörtern -nur soviel: Wir haben ein Agreement gefunden. Eine Dimension des magischen Dreieck ist damit fixiert, oder relativiert: Budget.

Bleiben Scope und Time.

4 Kommentare:

Michael hat gesagt…

Hallo Jean-Pierre

Interessanter Beitrag. Ich verstehe deine Ausgangslage sehr gut, dass man ohne konkretere Vorgaben auch keinen Kostenrichtwert abgeben kann.

Nun schreibst du, dass die Investitionskosten nicht von Bedeutung sind, Umfang und Termin noch nicht definiert sind und ihr die Kostenseite trotzdem schon geschnürt habt. Das musst du uns erklären, wie das gehen soll.

Thomas Sittig hat gesagt…

@michael
wie jean-pierre das schon andeuete haben sich die beiden sicherlich auf ein beteiligungsmodel geeinigt.
was ich in dieser situation für recht ordentlich halte. vorrausgesetzt beide parteien sind so sehr von dem produkt überzeugt, das sie das risiko eingehen würden.

dieses beteiligungsmodel könnte z.b. wie folgt aussehen:
jean-paul investiert etwas aus eigener tasche initial die erste entwicklung bis man sie den investoren zeigen kann, und das geht dann stück für stück. ist da sprodukt fertig, würde jean-paul weiterhin an der vermarktung mit verdienen.

@jean-paul
auf jedenfall ein interessantes projekt. die art und weise wie sich das entwickelt ist mir zumindest nicht ganz unbekannt.

ich bin gespannt wie sich das weiterentwickelt.

jp hat gesagt…

@Michael

... Thomas Sittig ist mir mit der Beantwortung zuvor gekommen.

In der Tat ist es so, dass wir uns auf ein Beteiligungsmodell geeinigt haben. Hierbei geht eine Partei in eine Vorleistung und trägt ein gewisses Risko - in dem Fall: ich.

Mein Risiko wird allerdings honoriert und entsprechend berücksichtigt, zumindest in meinem Fall.

An der Stelle sei nochmal erwähnt, dass hier kein marktreales Auftraggeber-Anbieter Verhältnis vorliegt, wie bei kaum einem Start-Up.

Danke Thomas,
Gruss Jean-Pierre

andrew hat gesagt…

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